Die Türkische Zentralbank hat den Leitzins am 23. September von 19 % auf 18 % um ein Prozent
gesenkt. Die unmittelbare Reaktion war ein weiterer Wertverlust der Türkischen Lira, der die
Inflation weiter anheizen könnte. Vor zwei Wochen hatte der Zentralbankpräsident Kavcıoğlu
verkündet, dass nun nicht mehr die offizielle Inflation von 19,25%, sondern die Kerninflation von
16,8% ohne Einberechnung der Lebensmittel- und Energiepreise als Maßstab für die Zinspolitik
genommen werde. Experten weisen seit Jahren darauf hin, dass die Zahlen des Statistikamtes die
Realinflation als zu niedrig angeben.
Unabhängig von der Zinsentscheidung werden für den Winter drastische Strompreiserhöhungen
von bis zu 20 % sowie eine weitere Teuerung der Nahrungsmittelpreise erwartet. Die Verantwortung
für die steigenden Lebensmittelpreise versucht Staatspräsident Erdoğan mit Strafen auf
Supermarktketten abzuwälzen.
Der
Deutsche Welle Wirtschaftspodcast beschäftigt sich mit den aktuellen Auswirkungen der
Wirtschaftskrise auf die jüngere Generation.
Siehe auch
Tagesschau und
Handelsblatt.